Leichter Rückgang bei Organspenden und Transplantationen

Trotz Abstimmungskampf und öffentlicher Debatte zum Thema Organspende im Frühling 2022 nahm die Zahl der Organspenderinnen und Organspender im Jahr 2022 ab: von 166 auf 164 spendende verstorbene Personen. 83 Personen verstarben im letzten Jahr auf der Warteliste. 11 Menschen mehr als im Vorjahr (2021: 72).

Die Jahreszahlen 2022 zeigen: Allein die öffentlich geführte Diskussion zur Organspende – wie in einem Abstimmungskampf – führt nicht zu mehr Organspenderinnen und Organspendern. Es braucht die Systemänderung zur Widerspruchslösung und gut ausgebildete Fachpersonen in den Spitälern, um die Verfügbarkeit und die Qualität von Organen und Gewebe stetig zu verbessern.

Die Anzahl Personen, die auf ein Spendeorgan warten, stieg. 1’442 Personen standen Ende 2022 auf der Warteliste für ein lebensrettendes Organ (2021: 1’434). Am längsten warten Patientinnen und Patienten mit durchschnittlich 949 Tagen auf eine Niere (2021: 983 Tage). Noch deutlicher als die Zahl der Organspenden sank die Anzahl transplantierter Organe aus postmortalen Spenden, und zwar auf 469 Transplantationen (2021: 484).

Bis die Widerspruchslösung kommt, gilt weiterhin die erweiterte Zustimmungslösung. Swisstransplant empfiehlt, seinen persönlichen Willen – also ein Ja oder ein Nein zur Organspende – mittels Organspende-Karte, Patientenverfügung oder Elektronischem Patientendossier (EPD) zu dokumentieren und die Angehörigen über den Spendewunsch zu informieren.

Weiterführende Informationen

Grafiken