Mehr Organspenden im vergangenen Jahr

In der Schweiz gab es 2023 so viele Organspenderinnen und Organspender wie noch nie. Mit 200 verstorbenen Organspendenden beträgt der Anstieg mehr als ein Fünftel (plus 22 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Das ist vor allem auf Innovationen im Bereich der Technik und Digitalisierung zurückzuführen. Die Einführung der Widerspruchslösung folgt frühstens im 2026.

Die Anzahl der verstorbenen Organspenderinnen und Organspender übertrifft mit 200 die bisherigen Höchstwerte deutlich (2021:  166 Personen, 2022:  164 Personen). Die Zahl der Personen auf der Warteliste ist jedoch immer noch hoch: Ende 2023 warteten 1'391 Personen auf mindestens ein Spendeorgan (2022:  1’442). 92 Personen starben 2023 auf der Warteliste, so viele wie noch nie. In der Schweiz erhielten letztes Jahr 565 Personen ein Spendeorgan aus einer Organspende von Verstorbenen, das sind 111 Personen mehr als 2022. Es wurden 584 Organe transplantiert (2022:  469) bei 565 Personen;  19 erhielten eine Multiorgantransplantation. 

Anstieg dank neuer Technologien und Digitalisierung  

Der Anstieg der Organspenderate liegt noch nicht an der Systemumstellung auf die erweiterte Widerspruchslösung, die frühstens im 2026 erfolgt. Vielmehr geht die Entwicklung zurück auf eine neu eingeführte Unterstützung der Entnahmespitäler bei der Erkennung von potenziellen Organspenderinnen und Organspendern durch den medizinischen Dienst von Swisstransplant. Zudem werden seit Ende 2022 in der Schweiz gewisse Herztransplantationen nach vorgängiger Ex-vivo-Herzperfusion durchgeführt. Diese komplexe Technik ermöglicht die Herzfunktion ausserhalb des Körpers zu erhalten, um die Zeitspanne zwischen Organentnahme und Transplantation zu verlängern. Dank dieser Technik können neu auch Herzen von Organspendenden im Hirntod nach Herz-Kreislauf-Stillstand (DCD) transplantiert werden, 9 im Jahr 2023. Der weitere Ausbau der DCD-Organspende in verschiedenen Spitälern hat ebenfalls zum Anstieg der Organspendezahlen beigetragen. 

Flavia Wasserfallen neu Stiftungsratspräsidentin 

Ab 1. Januar 2024 leitet Flavia Wasserfallen den Stiftungsrat Swisstransplant. Wasserfallen ist Politologin, Ständerätin des Kantons Bern, Verwaltungsrätin EWB und Präsidentin der Geliko. Zuvor führten Marina Carobbio Guscetti und die Vizepräsidenten Prof. Daniel Candinas und Prof. Markus Béchir das Gremium. 

Kontakt für Medienanfragen   

PD Dr. Franz Immer, Direktor Swisstransplant, Facharzt für Herzchirurgie FMH,  
T +41 58 123 80 00, media@STOP-SPAM.swisstransplant.org    

Links