Luzerner Kantonsspital: erfolgreiche Organspende dank starker Teamarbeit
Die Anzahl Organspenden im Luzerner Kantonsspital (LUKS) ist deutlich angestiegen. Ein 7-köpfiges Team koordiniert die Organspende für die ganze Zentralschweiz und arbeitet neu enger mit dem Tessin zusammen.
Luzerner Kantonsspital (LUKS)
PD Dr. med. Andreas Bloch
Chefarzt, Zentrum für Intensivmedizin
Luzerner Kantonsspital (LUKS)
Dr. med. Christian Brunner
Consultant, Intensivmediziner, Leiter Organspende Transalpina, Präsident Comité National du don d’organes (CNDO)
Luzerner Kantonsspital (LUKS)
Désirée Grasso
Koordinatorin Organspende, Dipl. Expertin Intensivpflege NDS HF
«Das Thema Organspende ist für uns ein essentieller Bestandteil der Intensivmedizin», sagt PD Dr. Andreas Bloch, Leiter Intensivmedizin am LUKS (Bildmitte). Mit auf dem Foto sind Désirée Grasso, Koordinatorin Organspende, und Dr. Christian Brunner, Intensivmediziner.
PD Dr. Andreas Bloch
«Die Frage, ob eine Patientin oder ein Patient Organe spenden möchte oder nicht, ist extrem wichtig und gehört bei jedem Therapieabbruch dazu», sagt PD Dr. Andreas Bloch, Chefarzt am Zentrum für Intensivmedizin des Luzerner Kantonsspitals (LUKS). «Für uns ist wichtig, dass wir den Patientinnen und Patienten gerecht werden.» Das Thema Organspende müsse im Spitalalltag integriert sein – auch in Situationen, die nicht immer einfach seien. «Die Gespräche mit Angehörigen sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Jede Familie bringt ihre eigene Geschichte, ihre Gefühle und ihren Umgang mit dem Verlust mit. Manche haben sich bereits zu Lebzeiten gemeinsam mit der Frage der Organspende auseinandergesetzt. Andere Familien werden von der Situation überwältigt, der Verlust allein ist schon kaum zu fassen. Wenn zuvor nicht über Organspende gesprochen wurde, kommt in diesem Moment eine zusätzliche, schwierige Entscheidung hinzu. Es ist so wertvoll, wenn sich jemand zu Lebzeiten mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Das macht es in dieser Extremsituation für die Familie viel einfacher.»
Désirée Grasso
«Im Gespräch mit den Angehörigen möchte ich empathisch und offen kommunizieren. Wir wollen gemeinsam herausfinden, was der Wille der verstorbenen Person war», sagt Désirée Grasso, Koordinatorin Organspende, diplomierte Expertin Intensivpflege am LUKS. «Mich beeindruckt, dass die Angehörigen mit Trauer und Verlust kämpfen und durch die Organspende Kraft und Mut erlangen. Sie verlieren jemanden und gleichzeitig erhält jemand anderes die Chance weiterzuleben.»
Dr. Christian Brunner
«Ein grosser Faktor für den Anstieg unserer Organspendezahlen sind die Fachpersonen Organspende, die das Thema spitalintern bekannt gemacht haben», sagt Dr. Christian Brunner, Consultant und Leiter des Organspendenetzwerks Transalpina. Auch der Rückhalt durch die Geschäftsleitung und die Leitung der Intensivstation sei ausschlaggebend für den Erfolg, betont der Präsident des Comité National du don d’organes (CNDO).
5 Organspendenetzwerke
Die 5 Organspendenetzwerke der Schweiz umfassen 73 Spitäler: PLDO = Programme Latin de Don d’Organes (13 Spitäler), CHM = Organspende Netzwerk Schweiz-Mitte (20), TA = Organspende Transalpina (12), DCA = Donor Care Association (23), NOO = Netzwerk Organspende Ostschweiz (5).
Organspende Transalpina
Die beiden Entnahmespitäler Luzerner Kantonsspital (LUKS) und Ente Ospedaliero Cantonale (EOC) arbeiten neu unter dem Namen Organspende Transalpina zusammen. Die Zusammenarbeit bedeutet gemeinsame Ausbildung und dass die Koordinatorinnen und Koordinatoren vernetzter miteinander arbeiten können.