Sag ja. Sag nein. Sag etwas.

Jede Woche sterben in der Schweiz ein bis zwei Personen auf der Organwarteliste. Zum Nationalen Tag der Organ- und Gewebespende am 11. September motiviert Swisstransplant mit der Aktion #ichschänkedirmis❤️ zu mehr Einträgen im Nationalen Organspenderegister. Die tiefe Spenderate ist auch Thema in der bevorstehenden Herbstsession des Ständerats.

Laut repräsentativen Umfragen steht die grosse Mehrheit der Bevölkerung der Organspende positiv gegenüber. Doch mehr als die Hälfte hält ihren Entscheid weder schriftlich fest noch kommuniziert sie ihn gegenüber den Angehörigen. Wenn die Angehörigen am Spitalbett stellvertretend entscheiden müssen, kommt es zu oft zu einem Nein: In über fünf von zehn Fällen lehnen die Angehörigen im Trauermoment eine Organspende ab und verfehlen so vielfach den Willen des verstorbenen Menschen.

Widerspruchslösung in Sicht

Der Ständerat diskutiert am 20. September, ob ein Systemwechsel von der heute geltenden Zustimmungslösung zur Widerspruchslösung eingeführt werden soll. Der Nationalrat hat sich bereits im Mai deutlich dafür ausgesprochen. Die Widerspruchslösung würde bedeuten: Wer nach dem Tod seine Organe nicht spenden will, soll dies explizit in einem Register festhalten. Damit stiege die Notwendigkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und seinen Willen festzuhalten. Ein zentrales Argument für die Widerspruchslösung.

Aktion für mehr Registereinträge

Der Eintrag im Nationalen Organspenderegister schafft Klarheit und Sicherheit und entlastet Angehörige und Spitalpersonal. Das Register gibt es seit drei Jahren und es enthält zurzeit gut 120'000 Einträge. Mit der Aktion #ichschänkedirmis❤️ will Swisstransplant diese Woche im Vorfeld des Nationalen Tags der Organ- und Gewebespende 120'000 Menschen erreichen und Bonbonherzen verschenken: In 13 Bahnhöfen und mit 60 Aktionen von Spitälern wird für den Eintrag im Register geworben. «Die Spitäler haben einen direkten Draht zur lokalen Bevölkerung. Ich bin sehr dankbar, dass sie selbst in Zeiten von Corona Sensibilisierungsaktivitäten mittragen», sagt Dr. Franz Immer, Direktor Swisstransplant. Der Eintrag ins Nationale Organspenderegister ist jederzeit änderbar und dauert per Smartphone, Tablet oder Computer nur drei Minuten. www.organspenderegister.ch

Weiterführende Informationen

Kontakt für Medienanfragen  

PD Dr. Franz Immer, Direktor Swisstransplant, Facharzt für Herzchirurgie FMH
T +41 58 123 80 00, media@STOP-SPAM.swisstransplant.org   

Gerne vermitteln wir Ihnen zusätzlich passende Interviewpartner (Fachexpertinnen, Betroffene)

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Swisstransplant – Schweizerische Nationale Stiftung für Organspende und Transplantation  
Im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit ist Swisstransplant als nationale Zuteilungsstelle für die gesetzeskonforme Zuteilung der Organe an die Empfänger zuständig und führt die entsprechende Warteliste. Sie organisiert auf nationaler Ebene alle mit der Organzuteilung zusammenhängenden Tätigkeiten. Dabei arbeitet sie eng mit den Zuteilungsorganisationen im Ausland zusammen. Seit 2009 hat Swisstransplant von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren den Auftrag, die im Transplantationsgesetz festgehaltenen Aufgaben der Kantone auf dem Gebiet der Organ- und Gewebespende national zu koordinieren, zusammen mit den Spendernetzwerken sicherzustellen und Synergien zu nutzen.