Weitere Fragen und Antworten

  • Was wird am häufigsten gespendet?

    Am häufigsten wird die Niere gespendet und transplantiert – gefolgt von Leber, Lunge, Herz, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm.

  • Haben Angehörige Zeit, von der verstorbenen Person Abschied zu nehmen?

    Die Angehörigen haben nach der Organentnahme Zeit, sich von der verstorbenen Person zu verabschieden. Die Organentnahme verändert das Aussehen der verstorbenen Person nicht, lediglich die Operationsnarbe ist zu sehen. Das Operationsteam oder die Koordinatorin/der Koordinator vor Ort ist für die würdevolle Versorgung des Leichnams zuständig. Nach der Entnahme wird der Leichnam der Familie übergeben. Auf Wunsch wird die verstorbene Person aufgebahrt. Die Bestattung erfolgt nach den Wünschen der verstorbenen Person und deren Angehörigen.

  • Wie stehen die Religionen zur Organspenden?

    Alle grossen Weltreligionen sprechen sich eindeutig für die Organspende aus. Dies oft im Sinn der Nächstenliebe und der Mitmenschlichkeit. Insbesondere der Katholizismus, der Protestantismus, der Islam, das Judentum, die orthodoxen Kirchen, der Hinduismus und auch der Buddhismus stehen der Organspende positiv gegenüber.

    Diskussion am Swisstransplant-Symposium vom 4. November 2023

    Einen Bericht über die Sicht der verschiedenen Weltreligionen zur Organspende finden Sie in unserem Magazin von März 2014.

    Swisstransplant sprach mit Imam Ibram Youssef und Rabbi François Garaï über die Haltung der beiden Weltreligionen Islam und Judentum zur Organspende. Sehen und hören Sie dazu eindrückliche und überraschende Statements in Ton und Bild:

  • Was ist eine Knochenmarkspende?

    Blutbildendes Knochenmark kann nur von lebenden Spenderinnen und Spendern entnommen werden. Es kann auch auf eine nicht verwandte Person übertragen werden. Wenn Sie an einer Informationsbroschüre oder weiteren Auskünften interessiert sind, wenden Sie sich bitte an:

    Swiss Blood Stem Cells
    Laupenstrasse 37
    3001 Bern
    Tel. 031 380 81 51
    www.bloodstemcells.ch

  • Was sind Gewebebanken?

    Gewebebanken haben zum Ziel, menschliche Gewebe nach der Entnahme aufzubereiten und zu lagern. Da Gewebe im Gegensatz zu Organen nicht sofort transplantiert werden müssen und auch in der Aufarbeitungs- und Konservierungsphase Sterilisationsverfahren und Quarantänezeiten angewandt werden, wird das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern weitgehend verhindert.

    Wenn die entnommenen Gewebe von den Banken entgegengenommen werden, durchlaufen diese einen langen, von der Europäischen Kommission in Regelungen und Direktiven festgelegten Prozess. Zuerst werden die Identität der spendenden Person und alle von den Koordinatorinnen und Koordinatoren erfassten Daten überprüft. Danach wird das Gewebe untersucht, präpariert und entweder in einer Konservierungslösung als frisches Transplantat kühl gelagert (z. B. Augenhornhaut) oder bei Temperaturen von unter - 80°C tiefgefroren (z. B. Herzklappen). Bei Knochen kommen auch Sterilisationsverfahren und die Umwandlung in Knochenersatzpräparate zum Einsatz, die in der Schweiz dem Arzneimittelgesetz unterliegen.

    Da in den meisten Gewebebanken Gewebe vorrätig sind, können die transplantierenden Spitäler und Praxen die Gewebe direkt bestellen. Das erlaubt auch bei lebensrettenden Notfalloperationen, beispielsweise bei der Transplantation von Gefässen oder Herzklappen, die passenden Gewebetypen sofort zur Verfügung zu stellen.

  • Kann ich nach dem Tod meinen Körper spenden?

    Es besteht die Möglichkeit, nach dem Tod seinen Körper einem anatomischen Institut zu spenden. Werden beide Möglichkeiten (Organ- und Körperspende) in Betracht gezogen, hat die Organspende Vortritt. Dies ist sinnvoll, da nicht jede verstorbene Person Organe spenden kann. Nach einer Organspende akzeptieren die anatomischen Institute keine Körperspenden.

    Das Anatomische Institut in Ihrer Nähe kann Ihnen weitere Informationen zu diesem Thema geben.